Als ich vor einem Jahr zu Ostern nach Hause nach Italien gefahren bin, war ich sehr euphorisch. Mit dem Plan im Gepäck, vieles zu besprechen und meinen Aufenthalt in Deutschland bald beenden zu können.
Aber es kam anders, das Projekt wurde umfangreicher statt kürzer und jetzt ist ein Jahr vergangen. Ich bin immer noch in Deutschland. Ein Jahr, es ist unglaublich, wie zäh so ein Jahr vergeht, wie unvorstellbar lang es sich hinzieht, wie kalter Honig, der nur widerwillig von einem Löffel tropft. Andererseits war es nichts, kaum durch den Montag gekämpft, war jede Woche schon wieder vorbei, die Tage rasten im Nachhinein an mir vorbei wie ein ICE bei dem Du versuchst, jemanden oder etwas in den Fenstern zu erkennen, aber bis Du Dich versiehst, ist der Zug schon lange weg.
Aus der anfänglichen Furcht, die Zeit hier nicht rumzukriegen ist lange schon die Panik geworden, zuviele Jahre zu versäumen, etwas zu verpassen, nicht das Leben leben zu können, das ich mir eigentlich vorstelle.
Diesmal gehe ich ohne irgendwelche Erwartungen nach Hause. Längst ahne ich, dass mein Job hier in Deutschland viel zu gut läuft, als dass man mich bald wieder ganz zurück nach Italien lässt. Aber ich habe natürlich längst meine eigenen Pläne…
Das Reisetagebuch von meinem Osteraufenthalt letztes Jahr findet ihr hier im Blog unter: https://ladyitaly.com/category/heimaturlaub-ostern-2011/
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