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Archive for the ‘Heimaturlaub 2012’ Category

Ich wurde bei einigen Fotos die letzten Tage oft erstaunt gefragt, warum die Landschaft „wie eine Wüste aussieht“. Ganz einfach, hier in Italien sind die Jahreszeiten etwas anders als in Deutschland. Ende Juli sind fast alle Felder abgeerntet, weil es dann einfach zu heiß wird. Dafür ist es bei uns schon grün, wenn in nördlicheren Ländern noch kahle Bäume zu sehen sind. Unten mal ein Vergleich. Fast der gleiche Blickwinkel, einmal kahl und dürr vor wenigen Tagen im August, das erste Bild zeigt die gleiche Gegend im März diesen Jahres.

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Im März aufgenommen

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Vor wenigen Tagen im August aufgenommen

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Santarcangelo di romagna

Am Montag war ich in Santarcangelo, ein kleiner Ort, ca. 15 Minuten vom Meer entfernt, in der Emilia Romagna. Ich mache ja immer um alle Reiseführer und großen Sehenswürdigkeiten einen Bogen, weil mich tiefgründige Daten und Geschichten nicht so wirklich interessieren. Eine Marotte von mir, die auch verhindert, nach Rezept zu kochen. Alles, was einem vorgegebenen Schema folgt, löst bei mir sofort Langeweile aus und ich kann mich umgehend nicht mehr darauf konzentrieren. Ich mag es, möglichst schnell die grösseren Wege zu verlassen und mich von kleinen interessanten Gassen mit ihren Winkeln und Biegungen in den Bann ziehen zu lassen. Die nachfolgenden Fotos folgen daher auch keinem Schema, zeigen meistens gar nichts furchtbar historisch interessantes, sondern sind eher so, wie ein Kind es tut, der ständigen Ablenkung geschuldet, irgendetwas entdeckt zu haben, dass einem gerade gefällt.
Santarcangelo ist neben Savignano sul rubicone einer meiner Lieblingsorte. Die Piazza von Savignano hat mich übrigens auch zu der Geschichte „Tagtraum“ inspiriert, die unter dem Menüpunkt „Daily“ hier im Blog zu finden ist.

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Auf der Suche nach einem Neuen – oder wonach ich ein Restaurant auswähle

Nach dem das Wetter gestern durchwachsen war, begrüßte mich heute morgen strahlend blauer Himmel. Das Meer, dass man von unserem Haus im Hinterland gerade noch erkennen kann, lockte mit sattem blau. Also rief ich ein paar Freunde an, und wir beschlossen, den Tag am Meer zu verbringen. Nach endloser Diskussion, wo wir essen wollen, beschlossen wir mal wieder ein neues Restaurant zu finden. Immer ein gewisses Risiko, denn wenn das Essen nicht passt, ist die Enttäuschung groß.

Wir fuhren über Land und erst bei Rimini runter an die Küste, das sind auch die ersten Bilder, die man unten sieht, noch in den Ausläufern der Hügel, aber dem Meer schon ganz nah. Rimini ist für mich immer ein bisschen zu hektisch, zu laut. Die Strände sind endlos, gesäumt von Hotels und bunten Strandbädern. Wir fuhren also gleich an der Lungomare nach Norden, in Richtung der kleineren Orte.
Immer in Schrittgeschwindigkeit, immer die Augen auf allem, was ein Restaurant sein könnte. Ich mag diese pseudo noblen Lokale an der Küste nicht, mit ihren gestärkten Tischdecken, dem versucht noblen Ambiente, immer ein oder zwei teure Sportwagen vor der Türe, von Gästen, die Restaurants nach ihren Preisen auf der Speisekarte bewerten.
Fast noch schlimmer, Lokale für Touristen, zu erkennen an vergilbten Fotos von gefüllten Tellern auf der aussen angebrachten Speisekarte.
Wie immer waren wir zu spät, es ging auf halb zwei, kein Lokal in Sicht, der Hunger wurde grösser, die Laune schlechter.
Dann, aus dem Augenwinkel, ein kleines Bagno, etwas runtergekommen, auf der ersten Blick sah es wie geschlossen aus, aber die Tür stand etwas offen, draussen lehnte eine Leiter.
Drinnen leer, klar, es ist keine Saison. Alte Fenster, abgeblätterte Farbe an den Wänden, braune Tischdecken. Aber, an einem Tisch aß die Familie. Eine Familie, die in ihrem Lokal isst, bedeutet meist, der Chef kocht selbst. Dazu noch die Oma, der Opa, ein Familienbetrieb also.
Nächster Punkt, die Speisekarte. Es gab keine. Sehr gutes Zeichen. Das heisst, es gibt, was eben auf dem Markt heute frisch und gut zu bekommen war.
Und das Restaurant war ein Volltreffer. Tisch mit Blick aufs Meer, mit die besten Spaghetti Vongole (mit Venusmuscheln) die ich seit langem gegessen habe. Gegrillter Fisch, unglaublich gut und genau richtig zubereitet. Die Nudeln von der Oma hausgemacht, ebenso die Desserts. Weißwein aus der Region, offen aus dem Krug. Rundum perfekt. Und wie üblich, nachdem man sich ein bisschen mit dem Wirt unterhalten hat, verlässt man das Lokal als Freund und Stammgast.
Dazu war es heute traumhaft mild, so dass ein langer (und notwendiger) Verdauungsspaziergang den Tag am Meer perfekt gemacht hat.
Das Lokal ist das Ristorante Delfino in Torre Pedrera, direkt an der Lungomare.

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Heute durfte ich ein neues Lokal ausprobieren. Es liegt in einem kleinen Dorf, im Hinterland der Emilia Romagna. Über steile Stufen gelangt man hinab in das Lokal. Es ist nicht wirklich ein Keller, es liegt direkt in der alten Festungsmauer des Orts. Von der Piazza aus viele kleine Treppen hinunter, um Ecken herum, landet man schliesslich in den Gasträumen. Es sind viele kleine und grössere Kammern. Man befindet sich nun unterhalb der Piazza, aber auf der äusseren Seite der Stadtmauer, so dass man aus den kleinen Fenstern einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft geniesst. Von der Pasta, über das Brot, den Wein, die Desserts, alles ist hausgemacht, ursprünglich, ohne irgendwelche Zusätze. Das Fleisch stammt von umliegenden Bauernhöfen, das Wasser aus einer eigenen Quelle. Ich war in vielen Restaurant, selten habe ich diese perfektionierte Qualität gefunden. Die Gerichte sind einfach, ohne jeden Schnickschnack, direkt, ehrlich und umwerfend gut. Selbst ganz am Schluß, wenn alles aufgegessen ist, das Dessert beendet, der caffè getrunken ist, bringt der Wirt noch das i-Tüpfelchen: er stellt je eine Flasche Limoncello und Grappa auf den Tisch. Der Limoncello ist selbst angesetzt und der Grappa selbst gebrannt.
So umwerfend wie das Essen, sind die Preise. Normalerweise zahlt man hier in der Gegend für hausgemachte Nudeln als Vorspeise zwischen 9€ – 14€, ich habe unten zwei Fotos der Speisekarte mit eingestellt, absolut unglaublich, aber die günstigen Preise machen den Genuß perfekt.

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Als ich gerade durchs Dorf lief, um mir noch ein wenig die Beine zu vertreten, stand ich plötzlich vor der Bar an der Piazza. Es ist kalt heute Abend, ein sternenklarer Himmel, und da wir hier etwas höher sind, ein wirklich frischer Abend. Also ging ich rein, und war sofort wieder das kleine Mädchen. Seit ich denken kann, gibt es diese Bar. Hier wurde früher die Post für die weiter entfernten Häuser abgegeben, hier spielte man Lotto, erfuhr alle Nachrichten. Die Alten sitzen beim Kartenspiel, ein Glas Wein vor sich, an dem sie gelegentlich nippen, während sie ihre Mitspieler belauern. Es gibt Zeitungen, Zigaretten, Telefonkarten. Die Espressomaschine brummt vor sich hin, an der Decke dreht sich der Ventilator und keiner schert sich um das landesweite Rauchverbot. Eine Polizeistation gibt es ohnehin nicht in der Nähe. So war es vor 20 Jahren und so ist es immer noch. Ein eigener Mikrokosmos, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Wenn man damals Glück hatte, bekam man ein Eis.
Heute bestelle ich mir ein kleines Bier und Lucca, der die Bar von seinem Vater übernommen hat, zwinkert mir zu. Es ist, als wäre ich nie weggewesen. Es ist spät, aber Luccas Sohn stampft noch durch die Bar, schaut flehend auf die Eistheke und ich weiss, hier wird sich auch in 20 Jahren nichts ändern.

Hier noch ein Foto, dass ich heute Nachmittag gemacht habe.

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Osteria dei Noci

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Zum ersten mal hier gegessen, aber ganz sicher nicht das letzte mal.
Wir hatten am Tisch alle Gerichte, die auf der Karte waren, und ich hab von allen probiert. Fazit: Umwerfend, grandios, unglaublich. Weil ich so begeistert war, hat der Wirt mich abgeküsst und mir zum Dessert seinen hausgemachten Limoncello gebracht.

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Die kleinen Straßen in den Hügeln hat das Navi nicht gepackt, aber ich hab die Osteria doch gefunden. Traumhaft schön hier.

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In der Pizzaria

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Weil ich Mittags schon Essen war, teile ich mir die Pizza mit meiner Nichte.
Ich werde schief angeschaut, weil ich statt wie üblich Bier, Rotwein dazu bestelle. Aber endlich wieder Rotwein zu bekommen, der nicht die Tortour eines Transports über den Brenner hinter sich hat, darauf hab ich mich zu sehr gefreut.

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Emotional wiederholt sich dieses Jahr eigentlich alles, was ich letztes Jahr bei meinem Heimaturlaub zu Ostern erlebt habe. Warum gerade Ostern? Weil das bei uns ein großes Fest ist. Im August und zu Pfingsten habe ich viel Zeit mit Freunden am Strand verbracht. Ostern ist familiärer. Und für ganze Tage am Strand ist es noch nicht warm genug. Aber ich will das nicht wieder alles hier aufwärmen. Letztes Jahr stand ich unter Schock. Aus den vermeintlich ein bis zwei Monaten Deutschland war ein halbes Jahr geworden, und selbst mit viel „schönreden“ war mir klar, dass es noch einige Monate, wenn nicht Jahre mehr werden würden.
Dieses Jahr ist mein Gefühl anders. Ich bin ausgepowert, müde und aus Verzweiflung ist eine Ungeduld geworden, die ich mit 70-Stunden Arbeitswochen zu kompensieren versuche. Immerhin werde ich dieses Jahr auf insgesamt drei Monate in Italien kommen, das ist ein viertel Jahr, 25%, ok, drei Monate klingt am besten…
Ich habe diesmal Goethe im Gepäck, „die italienische Reise“, da ich deutsche Wurzeln habe, dachte ich mir, ich sollte es lesen. Von ihm stammt der in der Überschrift zitierte Satz vom Land, in dem die Zitronen blühen. An meinem kleinen Haus am Meer habe ich heute gesehen, dass mein Zitronenstrauch ein paar Früchte trägt. Das paßt, dachte ich mir da, und plötzlich war meine Anspannung, wie ich diese paar Tage hier maximal nutze, wie weggefegt.
Ich bin heute, glaube ich zum ersten mal, am Tag von Deutschland aus nach Italien gefahren. Ich wollte das, ich wollte es sehen, wollte verstehen, was anders ist.
Was ich in dem Jahr verstanden habe ist, dass ich sehr Stolz auf meine deutschen Wurzeln sein kann. Deutschland ist ein wunderbares Land. Und ich habe nun auch kapiert, dass die Deutschen zwar pausenlos auf ihr Land schimpfen, aber im Grunde doch ganz stark verwurzelt sind. Zuerst hatte mich das nämlich sehr irritiert. Italiener halten ihr eigenes Land prinzipiell für das beste, schönste und tollste Land überhaupt. Unser Nationalstolz ist unerschütterlich. Deutsche dagegen reden alles schlecht. Als ich neu war, habe ich gedacht, ohje, ich bin in einem Land, dass die eigenen Leute nicht ausstehen können. Jetzt habe ich dieses „Spiel“ durchschaut. Dieses Geschimpfe gehört einfach dazu, eine Marotte, aber eine Liebenswerte.
Ich ertappe mich ab und an dabei, wie ich mir überlege, wie wunderbar wohl eine Mischung aus beiden Mentalitäten wäre. Das „beste aus zwei Welten“, wie mir neulich jemand hier geraten hat. Und dann erkenne ich die große Chance. Ich bin eine Mischung aus einem deutsch-italienischen Genmix. Es liegt an mir, die jeweils besseren Seiten herauszuarbeiten, eine spannende Aufgabe, die mir irgendwie gut gefällt.

Auf dem Foto sieht man meinen Zitronenbaum 🙂

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Auf der Fahrt

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Auf dem Rastplatz in Bozen fiel mir plötzlich auf, dass hier alles schon grün ist.

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