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Archive for the ‘Life Balance’ Category

Jetzt ist es dann wieder so weit, pauschal wünscht einem jeder „ein gutes neues Jahr“. So weit, so gut. Aber was ist dieses „Gut“? Wir nicken, sagen „ja, ja“, wünschen das Gleiche, und damit ist es auch erledigt.
Und dann versuchen wir, uns gute Vorsätze auszudenken, was wir alles machen wollen – oder nicht mehr machen wollen. Das fühlt sich gut an, für einen Moment, aber meist legen wir die Latte zu hoch oder gewichten schlicht die falschen Dinge – Sachen, die gar nicht relevant sind für unser Leben, von denen wir aber denken, „das muss man doch ändern“.

Scheiß drauf!

Ich bin dazu übergegangen, statt Vorsätze zu entwickeln, lieber eine Vorstellung davon zu bekommen, was ich eigentlich will, was ich mir wünsche, was mich glücklich machen würde. Diese Vorstellung ist es, die ich mitnehme, in das neue Jahr. Und wenn mir jemand ein „gutes Neues“ wünscht, dann schließe ich kurz die Augen und denke an meinen Wunsch, meinen Traum, und flüstere „Danke“. Danke dafür, dass mir jemand gewünscht hat, daran zu glauben, dass es auch geschehen wird.

Und so ist auch mein Wunsch an euch gemeint, ich wünsche euch ein wirklich gutes neues Jahr, ein Jahr, in dem sich das erfüllt, was gut für euch ist, sich das erfüllt, was ihr euch wünscht, worauf ihr vielleicht schon lange wartet.

Habt eine schöne Silvesternacht, was auch immer das für euch bedeutet, wie auch immer ihr das definiert, denn nur darauf kommt es an, dass es gut für euch ist. Und ein gutes neues Jahr. Ein sehr gutes neues Jahr.

Alles Liebe

Eure

Chiara

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Frohes Fest

Ihr Lieben,

ich wünsche euch allen einen frohen Weihnachtsabend, den ihr hoffentlich mit den Menschen verbringen könnt, die für euch wichtig sind. Jetzt, nachdem wir die wohl größte Hektik des Jahres hinter uns gebracht haben, alle Geschenke verpackt sind, das Essen geplant und vorbereitet ist, nehmt euch Zeit, trinkt ein Glas, setzt euch hin, lasst die Unruhe der letzten Wochen abfallen.

Für die Feiertage wünsche ich euch bezaubernde Stunden, viel Freude und schöne Momente.

Was immer wir in Weihnachten sehen, ob wir es mögen, nur dulden oder gar verabscheuen, die Zeit geht plötzlich einfach etwas langsamer und das eine oder andere kleine Weihnachtswunder geschieht. Es liegt in unseren Augen, wie wir an diesem Tag die Welt sehen.

Und jetzt…will ich endlich meine Geschenke aufreißen…:-)

Alles Liebe

eure

Chiara

Weihnachten-2014

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Das Geschenk

Vor zwei Wochen fuhr ich durch die Hügel der Emilia Romagna, als meine Tochter plötzlich sagte „du musst immer an das Geschenk denken.“ Ich blickte sie verständnislos an. „Schau mal“, fuhr sie fort, „wenn man klein ist, und sich etwas ganz doll zu Weihnachten wünscht, dann kann man sich nicht vorstellen, dass man es tatsächlich auch bekommen wird. Ein richtig großes Geschenk, das ist so unglaublich, man kann es sich einfach nicht vorstellen.“
Ich blickte immer noch etwas ratlos drein.
„Und dann kommt dazu, dass du genau weißt, an welchem Tag Weihnachten ist. Aber auch das kannst du dir nicht wirklich vorstellen. Du kannst weder glauben, dass wirklich Weihnachten sein wird, noch, dass du das Geschenk bekommst, das du dir so sehr wünscht.“
„Okay, aber, was willst du damit sagen?“, fragte ich sie.
„Schau, es ist doch so. Du wünscht es dir so sehr, kannst aber nicht glauben, dass du es wirklich bekommst. Aber“, sie machte eine kurze Pause, „aber, in Wirklichkeit wurde dein Wunsch schon erfüllt, das Geschenk wurde schon lange gekauft, es wurde eingepackt, und steht schon die ganze Zeit, während du noch zweifelst, im Schrank. Es muss nur noch herausgenommen und dir gegeben werden. Dein Wunsch ist praktisch schon fertig erfüllt, während du noch zweifelst, ob er sich je erfüllen wird.“
Ich war baff. Ich fand diese Erkenntnis so unglaublich schön. Denn ich übertrug sie sofort auf alle möglichen Dinge. Dinge im Leben. Wünsche, Hoffnungen, die wir hegen, aber voller Zweifel sind, ob wir sie je bekommen, ob sie sich je erfüllen. Wenn uns die Zweifel daran auffressen, um den Schlaf bringen, uns hoffnungslos werden lassen. Wenn wir eigentlich aufgeben wollen, weil uns etwas unerreichbar scheint. Und ja, vielleicht hat uns das Leben, das Schicksal, wie immer wir es nennen wollen, bereits unser sehnlich erwartetes Geschenk in den Schrank gestellt. Mit einer großen schönen Schleife drum herum. Und es dauert nicht mehr lange, dann bekommen wir, was wir wollten. Es ist quasi sicher, nur der Zeitpunkt fehlt noch. Mich macht der Gedanke froh. Er hilft mir, Zweifel und Sorgen beiseite zu schieben. Ich stelle mir seitdem immer vor, wie das, was mir so wichtig ist, bereits nebenan im Schrank steht. Bereit zur Auslieferung. Deshalb, egal was es ist, was für euch wichtig ist, egal, wie unvorstellbar es erscheint… denkt an „das Geschenk“.

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Miesepeter

Die Kinder unten beim Nachbarn trampeln und schreien, der Nachbar hackt morgens um 7.00 Uhr das Eis von seinem Gartenweg, Samstags! Im Bus telefoniert einer laut, ein anderer nimmt mir die Vorfahrt. Der Nächste kriecht mit 25 km/h vor mir her. Der Postbote lässt das Hoftor hinter sich offen, der Hausmeister räumt seit 2 Tagen keinen Schnee. Der Kollege schickt die versprochenen Unterlagen nicht heute, dafür verschärft sich die Krise irgendwo auf der Welt. Der Nachrichtensprecher schaut angemessen betroffen, als er über das jüngste Massaker berichtet und irgendwelche reichen Menschen werden noch reicher. Besonders dreiste Menschen schauen nicht nur Dschungelcamp, nein, sie geben es auch noch zu. Öffentlich! Ein Rentner im Supermarkt benötigt extra lang, das Kleingeld passend zu finden und andere Menschen, die nicht die Zeit haben, das abzuwarten, kollabieren fast. Im Lokal sitzt einer, der viel zu dick ist und daneben gleich einer, der viel zu hässlich ist. Blöd sind ja sowieso alle Menschen… Dann gibt es noch welche, die meinen, mit ihrer extra lauten Stimme jeden Raum füllen zu müssen, die Assistentin, die aus Dummheit nichts kapiert, den Kunden, der sowieso ein Arschloch ist und den Auftraggeber, der von nichts Ahnung hat. Dazu kommen noch diverse Idioten, die den Rasen immer dann mähen, wenn man gerade so gar keinen Nerv dazu hat, die Töchter aus gutem Haus, die ihr Klavier missbrauchen und die Nachbarn, die entweder zu laute oder ganz falsche Musik hören. Oder, ganz dreist, beim Sex stöhnen. Den haben sie entweder zu oft (Schweine), oder nie (Looser).
Mir dröhnt der Kopf. Mir dröhnt der Kopf von all dem Gejammer, dem Anprangern, dem Verurteilen, dem Hass, der verbreitet wird. Von Gutmenschen, die sicher sind, dass sie selbst alles richtig machen. Nie jemanden stören, nerven, in den Wahnsinn treiben. Sie erklären mir die Welt, nein, sogar das Universum. Sie sagen mir, wann ich etwas falsch mache, nicht richtig verstanden habe. Sie kritisieren mich hemmungslos, in der Gewissheit, selbst alles besser zu wissen.
Ganz ehrlich? Leckt mich. Heute morgen habe ich – wie jeden Tag – meditiert. Unter mir tobten zwei Kinder ab. Die Wohnung hat vibriert. Unverschämt? Um 6.30 Uhr morgens? Mir völlig egal. Mein Herz ist voller Liebe. Für Menschen. Egal ob sie dick, hässlich, dumm, langsam oder was auch immer sind. Die Kinder tobten durch die Wohnung, weil sie glücklich waren. Schön! Der Nachbar mäht jetzt den Rasen. Na und? Er wird einen Grund haben, einen Grund, der für ihn einleuchtend ist. Würde ich mich mit ihm unterhalten, würde ich vermutlich verstehen, warum er es jetzt gerade tun muss. Der vor mir her kriecht, wegen ein wenig Schnee auf der Straße? Na und. Er darf so fahren, wie er sich sicher fühlt. Vielleicht hält er mich unbewusst auf, weil mir sonst an der nächsten Ecke einer reinknallen würde. Vielleicht ist er nur mein Schutzengel. Der Rentner an der Kasse? Gott, irgendwann werde ich auch so alt sein. Jetzt geniesse ich meine Jugend. Und zwar ohne Hass und Ungeduld. Ich sage manchmal, wenn mich etwas stört. Ich sage immer, wenn mich etwas freut. Ich verbringe viel Zeit damit, Menschen für das, was sie im Rahmen ihrer Möglichkeit tun, zu loben. Ich pfeife auf Äusserlichkeiten. Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, an dem ich nicht irgend ein kleines Detail liebens- oder beachtenswert fand. Ich könnte es endlos fortführen. Es nervt mich nicht. Es gibt fast nichts, was mich nervt. Wenn ich dennoch einmal kurz vorm explodieren bin, mache ich einen Schritt zurück. Denn ich weiß, es liegt in dem Moment mehr an mir, an meiner Sicht der Dinge, nicht an dem, was andere tun. Und dann atme ich durch, lasse meinen Puls runterfahren, lächle. Es heisst „Du musst Dich selbst lieben, um die Welt lieben zu können.“ Dreht man den Spruch um, wird er erschreckend: „wer die Welt hasst, hasst sich selbst.“ Traurig.

Wünscht dem unbeleuchteten Radfahrer doch einfach mal, dass er gut Zuhause ankommt, anstatt sich über ihn aufzuregen. Das tut gut. Vor allem euch.

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