Der Regen läuft langsam an der Scheibe herunter. Auf dem Schreibtisch stapelt sich Arbeit. Der Rotwein schwappt vom letzten Schluck träge im Glas. Am Rechner läuft Mango, „La Terra degli Aquiloni“ schleife. Meine Augen schauen aus dem Fenster, bleiben am Haus gegenüber kleben. Vermissen die Weite. Den Blick bis zum Horizont. Wo Himmel und Meer verschmelzen. Oder wenigstens den Blick in die weiten, aber sanften Hügel vom Zimmer meiner Kindheit aus. Gefangen, wie damals, in Ravenna, als ich nach wenigen Wochen aus der Stadt geflüchtet bin. Der Schleier, den die Tränen in den Augen machen, deckt sich mit den Schlieren der Regentropfen am Fenster. Der Wein hat sich beruhigt, einen Ölfilm am Glas hinterlassen, der langsam zurück ins Glas sinkt. Alles weint, geht mir durch den Kopf.
Tränen – Dienstag
Februar 28, 2012 von Chiara Ravenna (ladyitaly)




Ich liebe deine philosophische Seite!
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Wenn ich das lese, kommen mir auch die Tränen. Mir geht es gleich mit den Bergen. Ich verzipfle fast, kann nicht rauf, muss hier ausharren und meine Sehnsucht in die Ecke stellen. Sei nicht traurig!
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